KNOCHENMEHL IM HUNDEFUTTER
Viele Hundebesitzer stolpern beim Blick auf die Zutatenliste ihres Hundefutters über den Begriff „Knochenmehl“. Klingt altmodisch? Vielleicht. Doch richtig eingesetzt, ist Knochenmehl ein wertvoller Bestandteil hochwertiger Tiernahrung – vorausgesetzt, es stammt aus kontrollierten Quellen und wird schonend verarbeitet.
WARUM KNOCHENMEHL INS HUNDEFUTTER GEHÖRT
Seit Generationen nutzen Tierernährungsbetriebe Knochenmehl als natürliche Quelle für Calcium und Phosphor. Diese beiden Mineralstoffe sind unverzichtbar für die Knochenstabilität, Zahngesundheit und die Muskelkraft des Hundes. Ein ausgewogenes Verhältnis von Calcium und Phosphor ist entscheidend, um Skelett, Gelenke und Muskeln dauerhaft zu stärken.
In modernen Rezepturen trägt tierisches Knochenmehl dazu bei, das empfindliche Calcium-Phosphor-Verhältnis auszugleichen – insbesondere bei fleischbasierten Futtersorten, die von Natur aus mehr Phosphor enthalten. Ohne den Ausgleich durch Calcium kann ein Überschuss an Phosphor langfristig zu Knochenproblemen oder Muskelabbau führen.
WAS SAGEN DIE FEDIAF-LEITLINIEN?
Laut den FEDIAF-Leitlinien (2024) – dem europäischen Standard für ausgewogene Tiernahrung – sollte ein erwachsener Hund pro 100 g Trockensubstanz etwa 0,6 g Calcium und 0,46 g Phosphor aufnehmen. Das entspricht einem optimalen Verhältnis von etwa 1,3 : 1.
Mit hochwertigem Knochenmehl lässt sich dieses Verhältnis auf natürliche Weise erreichen – ganz ohne synthetische Zusätze. Deshalb setzen viele Premium-Hundefutterhersteller auf Knochenmehl aus verantwortungsvoller Herkunft, um die natürliche Mineralstoffversorgung ihres Futters zu gewährleisten.
QUALITÄT ENTSCHEIDET – NICHT DER NAME
Nicht jedes Knochenmehl ist gleich – und genau hier liegt der Unterschied zwischen gewöhnlichem und hochwertigem Hundefutter. Gutes Knochenmehl stammt in der EU ausschließlich von gesund geschlachteten Tieren (Kategorie-3-Material gemäß Verordnung (EG) Nr. 1069/2009) und wird bei hohen Temperaturen schonend sterilisiert und fein vermahlen.
So entsteht ein hygienisch sicheres, kontrolliertes Mineralstoffkonzentrat, das wertvolle Calcium- und Phosphorquellen liefert – kein Abfallprodukt, wie oft fälschlicherweise angenommen wird.
WORAN ERKENNT MAN HOCHWERTIGES KNOCHENMEHL?
Ein verantwortungsvoller Hersteller achtet auf höchste Qualitätsstandards entlang der gesamten Produktionskette. Dazu gehören:
- Zertifizierte Lieferanten und GMP+-Audits
- Chargenprüfungen auf Schwermetalle (z. B. Blei)
- Konstante Nährstoffgehalte, insbesondere beim Calcium-Phosphor-Verhältnis
- Lückenlose Rückverfolgbarkeit
Nur wenn all diese Kriterien erfüllt sind, ist Knochenmehl ein echter Qualitätsrohstoff – und kein Risiko für die Tiergesundheit.
RISIKEN BEI UNSACHGEMÄSSER VERWENDUNG
Wie bei allen Nährstoffen gilt: Die Dosis macht das Futter.
Zu viel Calcium kann – vor allem bei Welpen großer Rassen – das Knochenwachstum stören. Studien an Doggen-Welpen (u. a. Nap et al., 1993; Schoenmakers et al., 2000) zeigten, dass ein überhöhtes Ca-Angebot selbst bei korrektem Proteinwert zu Fehlbildungen im Skelett führen kann.
Deshalb wird in hochwertigen Rezepturen das Ca:P-Verhältnis streng nach den FEDIAF-Leitlinien eingestellt und regelmäßig kontrolliert. So ist sichergestellt, dass Ihr Hund stets die optimale Menge an Mineralstoffen erhält – für starke Knochen, gesunde Gelenke und ein langes, aktives Leben.
KNOCHENMEHL ODER LIEBER ALTERNATIVEN?
In der modernen Hundefutter-Herstellung stehen verschiedene Calciumquellen zur Verfügung. Jede hat ihre eigenen Vorteile und Grenzen – entscheidend ist, dass das Calcium-Phosphor-Verhältnis stimmt und die Quelle zur Ernährungsphilosophie der Marke passt.
Knochenmehl
- Vorteile: Natürliche tierische Ca/P-Quelle
- Mögliche Einschränkung: Schwankungen je nach Herkunft
Calciumcarbonat
- Vorteile: Sehr stabil, reines Ca
- Mögliche Einschränkung: Enthält kein Phosphor
Dicalciumphosphat
- Vorteile: Präzises Ca/P-Verhältnis
- Mögliche Einschränkung: Weniger „natürlich“ in der Wahrnehmung
Eierschalenmehl
- Vorteile: Hausgemachte Alternative
- Mögliche Einschränkung: Ebenfalls variabel in Reinheit
Für ein traditionelles, natürliches Markenbild kann Knochenmehl daher authentischer wirken – entscheidend ist jedoch die analytische Kontrolle.
FUTTERMENGE PRO TAG VERBRAUCHERFRAGEN EHRLICH BEANTWORTET
Ist Knochenmehl sicher?
Ja, wenn es aus EU-zertifizierten Quellen stammt (Kategorie-3-Material nach VO (EG) 1069/2009) und regelmäßig auf Schwermetalle wie Blei oder Cadmium geprüft wird.
Moderne Produktionsverfahren gewährleisten, dass Knochenmehl heute ein hygienisch einwandfreier und kontrollierter Rohstoff ist – also sicher für Hunde jeder Altersklasse, sofern es korrekt dosiert wird.
Braucht jedes Hundefutter Knochenmehl?
Nicht zwingend. Viele moderne Hundefutter-Rezepturen nutzen alternative Calcium- und Phosphorquellen wie Calciumcarbonat, Dicalciumphosphat oder Eierschalenmehl, um das ideale Ca:P-Verhältnis zu erreichen.
Knochenmehl ist jedoch eine natürliche Option, die besonders bei artgerechten, traditionellen Marken und BARF-Konzepten für Authentizität sorgt.
Ist Knochenmehl veraltet?
Ganz im Gegenteil: Knochenmehl ist ein bewährter Rohstoff mit jahrzehntelanger Tradition in der Tierernährung.
Dank moderner Hygienestandards und Laboranalysen ist es heute sicherer und präziser dosierbar als je zuvor. Es verbindet natürliche Herkunft mit ernährungsphysiologischer Präzision – ein Vorteil, den synthetische Mineralmischungen nicht immer bieten können.
UNSER FAZIT ALS HERSTELLER
Bei uns gilt: Tradition verpflichtet.
Knochenmehl setzen wir nur aus geprüften, europäischen Quellen ein – verarbeitet nach strengsten FEDIAF- und GMP+-Standards.
So verbinden wir das Beste aus zwei Welten: Erfahrung und Kontrolle, Natürlichkeit und Wissenschaft.
Denn gute Tiernahrung entsteht nicht durch Trends, sondern durch Verantwortung.